43 % der Energie einsparen - Können wir das schaffen?
Es klingt massiv! Fast die Hälfte unseres Energieverbrauchs sollen wir reduzieren, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen. Aber wie wird das gemessen? Was haben wir bereits erreicht? Welche Einschränkungen kommen auf uns zu? Diese Fragen wollen wir auf dieser Seite klären.
Was ist eigentlich das Ziel?
In der Energiestrategie 2050 wird folgendes Ziel festgehalten:
Die Einsparungen müssen also nicht sofort, sondern erst bis im Jahr 2035 erzielt werden. Weiter findet man die folgende frohe Botschaft im Faktenblatt "Energie sparen und Energieeffizienz erhöhen" des Bundes:
Das heisst, über 1/3 des Ziels sind heute bereits erreicht. Für die letzten 20 Jahre bleiben also nur noch eine Reduktion von 30 %, also 1.5 % pro Jahr. Stellt man diese Zahlen grafisch dar, so ergibt sich folgende Darstellung:
Es zeigt deutlich, dass wir das bisherige Tempo nur noch leicht beschleunigen müssen, um das Ziel im Jahr 2035 zu erreichen, also in 18 Jahren. Dabei hilft uns der technische Fortschritt. Was heisst das? Bereits heute wissen wir, dass LED-Lampen 12 mal so effizient sind, wie herkömmliche Glühbirnen (Wikipedia). Auch der Umstieg vom herkömmlichen zum Elektroauto ist bereits im Gange und bringt einen grossen Effizienzgewinn. Da der Energieverbrauch neben Strom auch das Erdöl, Gas, Benzin usw. umfasst, zählt auch dies zum Ziel der 43 %.
Massive Konsequenzen?
In den letzten 17 Jahren haben wir pro Kopf über 14 % Energie eingespart. Und welche Konsequenzen haben wir gespürt? Eigentlich keine. Es gab keine Verbote, keine unglaublichen Preiserhöhungen und unser Lebensstandard hat sich in dieser Zeit weiter erhöht. Energie sparen ist also nicht so eine qualvolle Sache, wie Sie von der Atom- und der Öl-Lobby immer dargestellt werden.
Wird das Wirtschaftswachstum abgewürgt?
In dem Dokument "Grafiken der Gesamtenergiestatistik 2015" zeigt das Bundesamt für Energie deutlich auf, dass der Energieverbrauch in den letzten Jahren, trotz stark steigendem BIP und zusätzlicher Wohnbevölkerung auch im Total gesunken ist. Das darf als Hinweis betrachtet werden, dass keine allzu massiven Eingriffe in die Wirtschaft nötig sein werden, um das Ziel zu erreichen. Zudem ist die Wirtschaft längerfristig an einem tiefen Energieverbrauch interessiert, da dadurch auch die Kosten sinken.
Die Warmduscher um Toni Brunner
Die Energiestrategie 2050 ist also nicht so eine unmögliche Herausforderung, wie das immer dargestellt wird. Selbstverständlich kämpft die Atom- und Öl-Industrie - zum Teil mit sehr zweifelhaften Mitteln - für ihre Interessen. Und dann gibt's noch einige wenige Warmduscher, die echt glauben, sie könnten dann nur noch kalt duschen: